zurückGEHEN oder hierBLEIBEN. HEIMAT?
In Zeiten von Krieg, Flucht und Vertreibung.
Uraufführung
ein Theaterprojekt des Theater Willy Praml
Mit dieser ungewöhnlichen aber zeitaktuellen Fragestellung setzt unser Theater seine Theaterarbeit mit Geflüchteten fort, die wir 2016, dem großen Flüchtlingsjahr unserer Gegenwart, mit KLEISTs ERDBEBEN IN CHILI begonnen und in den Jahren danach mit weiteren spektakulären Theateraufführungen wie LESSINGs NATHAN und dem ARABISCHEN RÖSSL, einer arabisierten Fassung der vielleicht „deutschesten“ aller deutschen Operetten IM WEISSEN RÖSSL AM WOLFGANGSEE mit der gleichen Gruppe von hauptsächlich syrischen Geflüchteten fortgesetzt haben.
Nach fast schon einem Jahrzehnt in Deutschland, fern von der HEIMAT SYRIEN, stellt sich immer drängender die Frage, mit der wir das neue Projekt betitelt haben und lassen die Darsteller*innen sich zurückerinnern an ihr ursprüngliches Zuhause. An die Zeiten vor und nach dem Krieg, an den Moment, in dem die Entscheidung gefallen ist, die Heimat endgültig zu verlassen, an Erlebnisse, die sich in ihre Biographien eingegraben haben, und an das, was seither passiert ist: Ankunft, sich Zurechtfinden, einen Arbeitsplatz finden oder einen Praktikumsplatz, Studienplatz oder eine Lehrstelle usw., bis sich einem die Frage aufdrängt, bleibe ich hier – für immer!?
Ist Deutschland jetzt meine HEIMAT? – meine zweite –
Oder: Gibt es in unseren Zeiten überhaupt HEIMAT? In Syrien, wo wir bisher immer zuhause waren, hat sich doch politisch – was uns zur Flucht veranlasst hat – gar nichts Gravierendes verändert?
Wohin mit unserer ANGST, was ist mit unseren Angehörigen zuhause? Sehen wir sie wieder? Wie und wann? Kommen wir mit unseren Kindheits- und Jugend-Träumen, unseren Wünschen, mit unseren Traumata in dieser unseren neuen Welt, mit der für uns neuen Gesellschaft zurecht? Und diese mit uns?
Mit Biografieerforschungen und szenischen Animationen haben wir Bilder und Texte für die Bühne gesucht, um uns mit solcherart universaler Kulturarbeit verständlich zu machen und uns selber Orientierung zu geben und somit einen bewusst machenden, ja vielleicht sogar heilenden Prozess anzustoßen.
Regie, Dramaturgie, Stückfassung Willy Praml, Florian Schongar, Tobias Winter
Workshops Schauspieltechnik nach Jacques Lecoq, Leitung Didier Doumergue
Regieassistenz Muawia Harb
Musik Gregor Praml (musikalisches Arrangement auf Basis der Großen C-DUR Sinfonie von Franz Schubert)
Kostüme Paula Kern
Kostüm (für die Figur des Angelus Novus)
Merit Schongar
Lichtdesign
Simon Möllendorf
Sprech- & Gesangstraining
Brigitte Leistikow
Video Nikita Bazin
Graffiti Gündem Gözpinar
Regiehospitanz Tainah Jopp
Weitere Aufführungstermine:
23.09.2023 20:00 Uhr
24.09.2023 20:00 Uhr
29.09.2023 20:00 Uhr
30.09.2023 20:00 Uhr
01.10.2023 19:00 Uhr
03.10.2023 19:00 Uhr
06.10.2023 20:00 Uhr
07.10.2023 20:00 Uhr
08.10.2023 19:00 Uhr
13.10.2023 20:00 Uhr
14.10.2023 20:00 Uhr
15.10.2023 19:00 Uhr