Das Solo, ist sicherlich einer der wichtigsten Momente für eine:n jede:n Jazzmusiker:in. Überhaupt ist die Fähigkeit zu Improvisieren das, was jede:r in dieser Musikrichtung anstrebt. Auf die Spitze getrieben steht aber als größte Herausforderung ein Soloabend, den ein:e Künstler:in präsentiert. In der vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ins Leben gerufenen Reihe „Jazz connects RheinMain“ findet nun an ausgewählten Orten genau solche Solos statt. An jedem Abend nicht eines sondern gleich zwei hintereinander – mit dem Fokus auf ein bestimmtes Instrument. Interessant wird dabei der Blickwinkel der Protagonist:innen auf ihr Instrument und die unterschiedlichen Ansätze an ein solches Soloprogramm. In der Boosenburg in Rüdesheim präsentieren sich unter dem Motto „Solo.Jazz“ zwei der besten Schlagzeuger des Deutschlands: Jens Düppe und Oli Rubow.
Frowin Ickler (Akustikbass/E-Bass/Kontrabass) – Gregor Praml (Kontrabass/Akustikbass + Loopstation)
Frowin Ickler ist einer der gefragtesten Musiker wenn es um die groovigen Klänge an seinem Instrument, dem „Tieftöner“, geht. Zu seinen eigenen Projekten zählt die Band „Superfro“, in der er als Kontrabassist und Komponist in Erscheinung tritt. Wer ihn in Social Media aufsucht, der findet ihn aber auch gerne als Solisten, der sowohl gefühlvoll-sphärische Klänge auf seinem 6-saiten Akustikbass für Yoga-Sessions produziert als auch als groovender Bassist, die Basis für funky Beats legt.
Mehrere Kontrabässe zusammen hört man für gewöhnlich nur in einem Orchester. Eine andere Möglichkeit wäre, man erlebt eines der wenigen reinen Kontrabass-Ensembles. Wenn Sie nur einen Bass sehen, aber mehrere hören, dann könnte es sein, dass Sie gerade Gregor Praml beim Spielen zuschauen. Er macht den Kontrabass zum Solisten, der sich selbst begleitet, umspielt und mit einer besonderen Mehrstimmigkeit begleitet. Der Bass grooved, er singt und baut ganze Klanglandschaften, die schier endlos zu sein scheinen. Praml spielt hier wie ein Jazzbassist und da wie ein klassischer Streicher mit dem Bogen. Er setzt jeden Klang gezielt ein, um Melodiebögen und rhythmische Akzente zu setzen. Die Mehrstimmigkeit wird dabei möglich durch den Einsatz einer Loopstation und die Klangvielfalt durch unzählige Effektgeräte, mit denen der studierte Jazzbassist sein Instrument live vervielfältigen und klanglich komplett verändern kann. „Seasonal Prologues“ ist die konsequente Weiterentwicklung seines ersten Soloprogramms, mit dem er Sie in seine musikalischen Welten entführt, die vielfach durch seine Aufträge als Bühnenkomponist entstanden sind. Ein besonderes Highlight sind dieses Mal seine Jahreszeiten-Prologe, die während der Pandemie als Einzelkompositonen entstanden sind und sich nun zu einem Zyklus zusammenfügen.
„Solo.Jazz“ ist Teil der vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain initiierten Reihe „Jazz Connects RheinMain“