Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann? Können, dürfen wir, die wir die traumatischen Situationen, aus denen heraus die Überlebenden berichtet haben, nicht erfahren haben, eine Art stellvertretende Zeugenschaft übernehmen? Eine Verantwortung für die Vergangenheit?
Authentische Erinnerungen sind nicht zu ersetzen. Was wir aber tun können, ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die persönlichen, körperlichen Erfahrungen des Todes in den Nazilagern nicht vergessen werden.
Der Kontrabassist Gregor Praml und die Autorin Monika Held haben bei gemeinsamen Auftritten erfahren, dass Text und Musik in der Lage sind, die Geschichte gemeinsam zu erzählen. Es ist die Geschichte des Wunsches, Erlebtes und Erlittenes weiterzugeben und des Kampfes gegen die Grenzen der Vorstellungskraft.
Gregor Praml kreiert mit seinem Instrument den gesamten Klangkosmos des Themas ‚Erinnern, um nicht zu vergessen‘. Dabei setzt er am Kontrabass Effektgeräte und eine LoopStation ein. Eine ungewöhnliche Art, dieses Instrument in Szene zu setzen.
Durch die KonzertLesung „In Auschwitz gab es keine Vögel“ ziehen sich die sehr persönlichen O-Töne eines Zeitzeugen, aus dessen Überlebensgeschichte der Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ entstanden ist.
Die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte befindet sich auf dem Gelände der SZ AG. Eine Einfahrt mit dem Fahrzeug über Tor 1 auf das Firmengelände ist nicht möglich. Nutzen Sie die große Parkfläche davor und melden Sie sich beim Pförtner an. Von hier aus erreichen Sie fußläufig in ca. 500 Metern die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ-Drütte.
Foto: Reinald Kauer