Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann? Können, dürfen wir, die wir die traumatischen Situationen, aus denen heraus die Überlebenden berichtet haben, nicht erfahren haben, eine Art stellvertretende Zeugenschaft übernehmen? Eine Verant-wortung für die Vergangenheit?
Authentische Erinnerungen sind nicht zu ersetzen. Was wir aber tun können, ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die persönlichen, körperlichen Erfahrungen des Todes in den Nazilagern nicht vergessen werden. Zumal wir in einer Zeit leben, in der Menschen bedroht, angegriffen, sogar getötet werden, weil sie sich für eine tolerante, menschliche und demokratische Gesellschaft einsetzen. Hass ist schürbar und wiederholbar. Um die Gegenwart zu verstehen, muss man die Vergangenheit begreifen.
Der Kontrabassist Gregor Praml und die Autorin Monika Held vermitteln in Vertretung der Augenzeugen, von denen nur noch wenige leben, Eindrücke von den unvorstellbaren Schrecken der Konzentrationslager.
In dem Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ wird die Geschichte des KZ-Häftlings Heiner und seiner Frau Lena erzählt. Die beiden haben sich beim Frankfurter Auschwitz-Prozess kennengelernt und ineinander verliebt. Er war der Zeuge aus Wien, sie Übersetzerin polnischer Zeitzeugenaussagen. Eine Liebe zwischen Trauma, Unwissen und Missverständnissen. Die Frage ihres Lebens (und wohl auch unseres) ist die nach den Grenzen des Verstehens der Welt der Überlebenden eines Konzentrationslagers.
Durch die KonzertLesung „In Auschwitz gab es keine Vögel“ ziehen sich die sehr persönlichen O-Töne eines Zeitzeugen, aus dessen Überlebensgeschichte dieser Roman entstanden ist.
Hinweis:
Ergänzend findet bereits am Do. 02.11.2023 um 18 Uhr ein Werkstattgespräch statt.
Nähere Infos finden Sie im chronologischen Spielplan.
Veranstaltungsort: Theater Rüsselsheim, Großes Haus
Veranstaltungsdauer: ca. 90 Minuten. (ca. 60 Min. Konzertlesung/ ca. 30 Minuten moderierte Fragerunde mit den Schülern)
Altersempfehlung: ab 15 Jahren
Eintritt: 26,10 Euro
Online erhalten Sie folgende Ermäßigungen:
25 % Ermäßigungen für Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, FSJler*innen, BfDler*innen, Inhaber*innen eines Berechtigungsausweises und JuLeiCa- & Ehrenamtscard-Besitzer*innen.
50 % Ermäßigung bei Schwerbehinderung ab 80% (Freikarte für die Begleitperson)
75 % Ermäßigungen für Inhaber*innen eines Rüsselsheim-Pass.
Freikarte für Student*innen der Hochschule RheinMain (drei Tage vor Veranstaltung)
Weitere Informationen, wie z.B. Ermäßigungen an der Abendkasse für Schüler*innen & Auszubildende, FSJler*innen, BfDler*innen & Inhaber eines Rüsselsheim-Pass, finden sie unter „Rabatte & Ermäßigungen“. Diese Ermäßigungen erhalten Sie nur an der Abendkasse.