„Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann?“ Das haben sich die Autorin Monika Held und der Kontrabassist Gregor Praml gefragt und haben sich dafür entschieden, selbst zu Erzählenden zu werden. Aus Helds Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ haben sie eine KonzertLesung konzipiert, die sich unter allem an Schüler und Schulklassen richten soll. „In Auschwitz gab es keine Vögel“ so der Titel der einstündigen Produktion. Neben den Texten (gelesen von der Autorin) und Livemusik (Kontrabass + Loops & Effekten) ziehen sich die sehr persönlichen O-Töne des Zeitzeugen Hermann Reineck, aus dessen Überlebensgeschichte der Roman und die Figur Heiner entstanden sind.
In „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ wird die Geschichte des KZ-Häftlings Heiner und seiner Frau Lena erzählt. Die beiden haben sich beim Frankfurter Auschwitz-Prozess kennengelernt und ineinander verliebt. Er war der Zeuge aus Wien, sie Übersetzerin polnischer Zeitzeugenaussagen. Eine Liebe zwischen Trauma, Unwissen und Missverständnissen. Die Frage ihres Lebens ist die nach den Grenzen des Verstehens der Welt der Überlebenden eines Konzentrationslagers.
Monika Held und Gregor Praml haben bei gemeinsamen Auftritten erfahren, dass Text und Musik in der Lage sind, Geschichten gemeinsam zu erzählen. Sie mündet jetzt in der neu konzipierten KonzertLesung „In Auschwitz gab es keine Vögel“ die am 15. November 2019 Premiere im Antiquaritat der Buchhandlung Schutt in Frankfurt Bornheim hatte. Anschließend beginnt ein Tour durch hessische Schulen, die von der „Stiftung Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gefördert wird.