Mehrere Kontrabässe zusammen hört man für gewöhnlich nur in einem Orchester. Eine andere Möglichkeit wäre, man erlebt eines der wenigen reinen Kontrabass-Ensembles. Wenn Sie nur einen Bass sehen, aber mehrere hören, dann könnte es sein, dass Sie gerade Gregor Praml beim Spielen zuschauen. Er macht den Kontrabass zum Solisten, der sich selbst begleitet, umspielt und mit einer besonderen Mehrstimmigkeit begleitet. Der Bass grooved, er singt und baut ganze Klanglandschaften, die schier endlos zu sein scheinen. Praml spielt hier wie ein Jazzbassist und da wie ein klassischer Streicher mit dem Bogen. Er setzt jeden Klang gezielt ein, um Melodiebögen und rhythmische Akzente zu setzen. Die Mehrstimmigkeit wird dabei möglich durch den Einsatz einer Loopstation und die Klangvielfalt durch unzählige Effektgeräte, mit denen der studierte Jazzbassist sein Instrument live vervielfältigen und klanglich komplett verändern kann. „Sesasonal Prologues“ ist die konsequente Weiterentwicklung seines ersten Soloprogramms, mit dem er Sie in seine musikalischen Welten entführt, die vielfach durch seine Aufträge als Bühnenkomponist entstanden sind. Ein besonderes Highlight sind dieses Mal seine Jahreszeiten-Prologe, die während der Pandemie als Einzelkompositionen entstanden sind und sich nun zu einem Zyklus zusammenfügen.